Blütenmix à la Carte

    Mischpflanzungen aus mehrjährigen Blütenstauden und Gräsern bringen Abwechslung in den Garten. Der Blütenmix ist nicht nur optisch attraktiv und pflegeleicht, sondern zieht auch Vögel, Wildbienen und Schmetterlinge an. Ob sonnig, schattig, feucht oder trocken: Es gibt für jeden Standort die passende Mischung.

    (Bilder: Picturegarden / Rohner) Fast unbemerkt entwickelt sich im farbenfrohen Tulpenmeer bereits der Staudenphlox. Die spätfrühlingshafte Szenerie wird zudem von Wildrosenranken gesäumt.

    Im Frühling sind es die ersten Wildtulpen, die neugierig machen auf das, was noch kommt. Kaum sind die Tage wärmer und das Sonnenlicht intensiver, füllt sich das Beet Tag für Tag mit mehr frischgrünem Blattwerk und bald schon mit einem wechselnden Blütenflor aus Schafgarbe (Achillea), Wolfsmilch (Euphorbia) und Blauraute (Perovskia). Staudenmischpflanzung haben es in sich: Auf wenigen Quadratmetern präsentieren sie sich unglaublich lebendig und vielfältig. Und dies bei vergleichsweise wenig Pflegeaufwand. Fachgerecht kombinierte Staudenmischpflanzungen sind eine ökologisch wertvolle Alternative zu eintönig bepflanzten Beeten oder kargen Schotterflächen, wie man sie so oft sieht. Anstelle der steinigen Flächen, welche sich im Sommer stark erhitzen und die Umgebung unnötig aufheizen, lässt sich eine bunte, biodiverse Fläche gestalten, die von März bis November wechselnde Blüten und Strukturen feil bietet.

    Im April sorgen farbenfrohe Polsterstauden für gute Stimmung.

    Langlebige Pflanzkonzepte
    Es handelt sich bei den Mischpflanzungen um moderne Pflanzkonzepte, bei denen ausgesuchte Blütenstauden und Gräser eine Gemeinschaft bilden. Standortgerecht kombiniert, bereitet eine solche Pflanzung über viele Jahre Freude. Um aufkommendes Unkraut zwischen den frisch gesetzten Stauden zu minimieren, empfiehlt sich das Abdecken des Bodens mit einer 5 cm dicken Schicht aus feinem Kiessplitt. In den ersten zwei bis drei Jahren sind etwas intensivere Jätdurchgänge nötig. Während dieser Zeit kann die Begleitung durch eine Fachperson der grünen Branche sinnvoll sein. Sie entfernt gezielt unerwünschte Beikräuter und schneidet Abgeblühtes bedarfsmässig zurück. Einmal eingewachsen, sind die Systeme jedoch weitgehend selbstregulierend.

    Damit immer etwas blüht
    Um eine eigene, langfristig funktionierende Staudenmischung zu kreieren, braucht es einiges an Pflanzenkenntnis und Erfahrung. Daher empfiehlt sich der Gang in eine Gärtnerei oder einen Gartenbaubetrieb. Der Profi hat das Fachwissen, für den jeweiligen Standort eine passende Pflanzenmischung vorzuschlagen und verfügt über das entsprechende Staudensortiment. Es gilt, Blütezeiten, Blütenfarben und Wuchsverhalten in Einklang zu bringen und alles so zu kombinieren, dass möglichst über die ganze Vegetationsperiode immer etwas los ist im Beet.

    Traum in Blau: Sumpfschwertlilien (Iris sibirica), im Vordergrund von Frauenmantel (Alchemilla) sowie im Hintergrund von Waldgeissbart (Aruncus) umgarnt.

    Pflegeleicht und optisch attraktiv
    Über die Jahre gesehen sind Mischpflanzungen eine sehr pflegeleichte und kostengünstige Lösung. Sie bedeuten deutlich weniger Aufwand als beispielsweise eine Schotterfläche. Letztere erscheint zwar im ersten Moment pflegeleicht, ist es aber bei genauer Betrachtung mitnichten. Mit den Jahren sammelt sich zwischen den Steinen Humus, worauf sich Unkraut ansiedelt. Dieses zu entfernen, ist ein intensiver und zuweilen mühseliger Prozess. Kommt hinzu, dass der optische Aspekt für eine Mischpflanzung spricht. Die bunt bepflanzten Flächen lohnen sich gleich in mehrfacher Hinsicht: Sie strahlen Kreativität und Lebendigkeit aus und bieten überdies vielen Insekten Nahrung und Lebensraum.

    pd


    Was ist eine «Staude»?

    Der Begriff Staude stammt vom mittelhochdeutschen Begriff «stûde». Es handelt sich um krautige Pflanzen, deren Triebe nicht oder nur wenig verholzen. Bis auf einige Ausnahmen sterben die oberirdischen Teile der Pflanze jeweils nach der Vegetationsperiode ab. Im Frühling erfolgt dann aus dem Wurzelwerk heraus der erneute Austrieb. Der Begriff «Staude» wird in der Schweiz umgangssprachlich immer wieder auch für verholzte Sträucher verwendet. Dies kann für Verwirrung sorgen. Spricht man stattdessen von «Blütenstauden», geht man sicher, dass alle dasselbe meinen.


    Was ist eine Mischpflanzung?

    Staudenmischpflanzungen bestehen aus vielen verschiedenen Blütenstauden und Gräsern, die in bestimmten Mengenanteilen kombiniert sind. Unterschiedliche Blütezeiten von Frühling bis Herbst, harmonische Farbkombinationen sowie eine durchdachte Höhenabstufung zeichnen die Pflanzkonzepte aus. Damit sich die Mischpflanzungen über viele Jahre etablieren können, ist die Arten- und Sortenzusammensetzung auf den jeweiligen Standort abzustimmen (sonnig/schattig, feucht/trocken usw.). Jede Mischung besteht aus gerüstbildenden Leitstauden, Begleitstauden, Bodendeckern sowie Zwiebelpflanzen. Mischpflanzungen eignen sich für Flächen ab ca. 10m².

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